Soldan Moot 2020
Team der Universität Bayreuth verfasst beim Hans Soldan Moot 2020 den besten Beklagtenschriftsatz und gewinnt den Preis des Deutschen Anwaltvereins
Die Universität Bayreuth hat 2020 zum sechsten Mal am Soldan Moot zur anwaltlichen Berufspraxis teilgenommen. Diesmal stellten sich drei Bayreuther Teams – jeweils bestehend aus vier Studierenden – den Herausforderungen dieses bundesweiten Moot Courts, der sich an die Studierenden deutscher Jurafakultäten richtet und bei dem anhand eines fiktiven Falls ein Gerichtsverfahren vor einem deutschen Landgericht simuliert wird. Die Betreuung der Teilnehmer erfolgte durch Prof. Dr. André Meyer, LL.M. und dessen Mitarbeiter.
Trotz der Einschränkungen des Wettbewerbs durch die Coronakrise waren die Bemühungen von höchstem Erfolg gekrönt. Es gelang Team II – bestehend aus Ligia Link, Julian Bach, Lukas Eitel und Marten Niemann – den bundesweit besten Beklagtenschriftsatz zu verfassen. Der Schriftsatz zeichnet sich durch eine profunde Aufarbeitung der betroffenen Rechtsprobleme, präzise Formulierungen und die Berücksichtigung einer zivilprozessualen Besonderheit aus.
Team II, v.l.n.r. Bastian Straub, Marten Niemann, Ligia Link, Lukas Eitel
Team I, bestehend aus Richard Gallas, Sebastian Heinecke, Thorben Oel und Bastian Straub, gelang der Einzug in die mündlichen Finalrunden des Wettbewerbs, die in diesem Jahr digital stattfanden. Besonders bemerkenswert sind diese Erfolge insbesondere deshalb, weil es beiden Teams gelang, sich gegen ein besonders starkes Teilnehmerfeld aus 24 Teams aus ganz Deutschland durchzusetzen.
Team I, v.l.n.r. Richard Gallas, Thorben Oel, Sebastian Heinecke, Bastian Straub
Der diesjährige Fall betraf neben Rechtsproblemen des anwaltlichen Berufsrechts und des RDG die Pacht von Gewerberäumen sowie eine Drittwiderklage gegen einen Zedenten.
Die Teams hatten von Ende Juni bis Ende Juli 2020 Zeit, einen Schriftsatz aus Klägerperspektive anzufertigen. Bis Anfang September erwiderten die Teams sodann aus Sicht des Beklagten auf Klägerschriftsätze anderer Teams, die anonym zugesendet wurden. Die Herausforderungen in dieser Phase des Wettbewerbs liegen vor allem in der forensischen Tätigkeit von Rechtsanwälten, der rechtlichen Analyse eines Falls, der Würdigung von Beweismitteln sowie der Formulierung von Rechtsmeinungen als Interessenvertreter. Darüber hinaus erfordert der Wettbewerb die Auseinandersetzung mit Gegenargumenten sowie Überzeugungskraft, um das Gericht und die Juroren für die eigene Position zu gewinnen.
Um die Teams auf die mündlichen Verhandlungen, die normalerweise in Hannover stattfinden, in diesem Jahr jedoch lediglich digital ausgetragen werden konnten, vorzubereiten, kooperierte die Universität Bayreuth auch in diesem Jahr wieder mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Im Rahmen des vierten „fränkischen Pre-Moots“ traten die Teams der beiden Universitäten in mehreren Verhandlungen in Erlangen gegeneinander an.
Team III, v.l.n.r. Sören Hinz, Giulia Infante, Rebecca Baderschneider, Nelson Cossa
Während der mündlichen Verhandlungen im Oktober 2020 konnten die Bayreuther Studierenden sodann ihre Argumentationsfähigkeit unter Beweis stellen. Die Teams der Universität Bayreuth haben den Soldan Moot erfolgreich gemeistert. Schon in den vergangenen Jahren waren mehrfach Teams der Universität Bayreuth ausgezeichnet worden, und auch im kommenden Jahr ist eine Teilnahme der Universität Bayreuth am Soldan Moot unter Betreuung von Prof. Dr. André Meyer, LL.M. geplant.
